Was ist emotionaler Krypto-Betrug? Und wie sich Vertrauen digital in Schuld verwandeln kann.

Weißt du noch, wann du das letzte Mal jemandem dein Herz geöffnet hast?
Nicht nur ein paar belanglose Worte, sondern wirklich: dein Innerstes gezeigt, geglaubt, gehofft – vielleicht sogar geliebt? So beginnt es oft – nicht mit einem Coin, nicht mit Geld, sondern mit einem Gefühl. Ich nannte unsere Freundschaft immer „Online Brieffreundschaft“ – im Business Kontext.

Wie emotionale Krypto-Betrüger im Business-Kontext agieren – und warum selbst Forbes-Listen kein Schutzschild sind

Was tust du, wenn dir jemand schreibt, der bei Forbes gelistet ist?
Jemand, der mit deinem Business spricht, nicht über es hinweg?
Jemand, der deine Arbeit würdigt – und dich nicht gleich nach einer Kontonummer fragt?

Genau so beginnt die neue Masche:
Nicht mit plumper Anmache. Nicht mit dubiosen Versprechen. Sondern mit Anerkennung, Expertise und Vertrauen.

 

„Er war smart. Wortgewandt. Hat meine Arbeit gesehen, verstanden, gefeiert. Ich dachte: Endlich jemand, der auf Augenhöhe ist.“ – Kapitel „Die erste Nachricht“ aus Der Coin, der uns verband

Solche Täter bauen Nähe auf wie Architekten. Und sie tun es besonders effektiv im beruflichen Kontext – weil hier die Maske des Erfolgs besonders überzeugend wirkt.

Die psychologische Strategie dahinter:

  1. Status als Köder
    Titel, Auszeichnungen, Forbes-Artikel, Business-Fotos in Dubai oder Zürich: Alles wirkt wie ein Vertrauenssiegel.
    In deinem Fall: Der Mann war angeblich Forbes gelistet. Wer würde da zweimal hinterfragen?

  2. Gemeinsame Werte als Brücke
    Er redete über Unternehmertum, Female Empowerment, finanzielle Freiheit – genau DEINE Themen.
    So entstand der Eindruck von Seelenverwandtschaft auf Augenhöhe.

  3. Vertraulichkeit und Exklusivität
    „Du bist anders“, „Dir kann ich das erzählen“, „Mit dir will ich was aufbauen“ – solche Sätze erzeugen emotionale Bindung und das Gefühl: Ich bin Teil von etwas Größerem.

  4. Zeitliche Intensität
    Mehrmals täglich schreiben. Schnell eine Vertrautheit schaffen, die sich sonst über Monate entwickelt. Das Gehirn kommt nicht hinterher – es wird hormonell eingelullt.

„Es hat sich echt angefühlt. Vielleicht zu echt. Ich meine … da war dieser Mensch, der jeden Tag da war. Der mein Herz gelesen hat, bevor ich selbst wusste, was ich fühlte.“ – Auszug aus Der Coin, der uns verband

Krypto-Betrug ist längst nicht mehr nur eine technische oder wirtschaftliche Straftat. Er ist emotional, er ist psychologisch durchdacht, er findet mitten im Leben statt. In Instagram-Nachrichten, in Sprachnachrichten, in Chats, die irgendwann mehr sind als Worte auf einem Bildschirm.

Woran erkenne ich toxische Dynamiken in Online-Kontakten?

Betroffene berichten nicht von einem klaren Moment der Manipulation – sondern von einem schleichenden Prozess. Am Anfang: Interesse, Aufmerksamkeit, Nähe. Dann plötzlich: Vertrauen, Versprechen, Transfer. Und irgendwann: der erste Riss im Gefühl.

„Ich spürte es. Irgendetwas stimmte nicht. Aber ich wollte es nicht sehen. Ich wollte das Bild behalten – von uns, von ihm, von dieser Welt, die wir in Nachrichten gebaut hatten.“ – Kapitel „Irgendetwas stimmt nicht“

Die Manipulation geschieht schrittweise. Zuneigung weicht subtiler Kontrolle, Worte werden Währung, Nähe wird zur Falle. Typisch ist:

  • Gaslighting: Zweifel an der eigenen Wahrnehmung („Du siehst das falsch, ich wollte nur helfen“).

  • Verstärkung durch Geld: Erst kleine Summen, dann größere. Immer mit dem Versprechen auf ein gemeinsames Ziel.

  • Isolation: „Er sagte, ich solle mit niemandem darüber sprechen. Sie würden es eh nicht verstehen.“


Warum gerade erfolgreiche Frauen betroffen sind

Es ist ein Trugschluss zu glauben, nur naive Menschen fallen auf solche Scams rein.
Im Gegenteil: Gerade smarte, ambitionierte, eigenständige Frauen sind im Visier – weil sie an Kooperation glauben, an Chancen, an Netzwerke.

  • Diese Art von Betrug greift keine Schwächen an.
    Sondern Stärken:
    Deine Offenheit.
  • Dein Vertrauen in Menschen.
  • Dein Wunsch, wirklich etwas zu bewegen.

Was kann ich tun, wenn ich betroffen bin?

Zuerst: Du bist nicht allein. Und du bist nicht schuld. Die meisten Opfer emotionaler Krypto-Betrüger haben eines gemeinsam: Sie sind empathisch, offen, mutig und intelligent – keine Naivlinge. Genau das macht sie anfällig.

Was hilft wirklich?

  • Reden – schreiben – aufschreiben. Wie in diesem Buch.

  • Erstatte Anzeige, auch wenn es aussichtslos erscheint – es geht um Sichtbarkeit.

  • Hole dir Unterstützung. Es gibt Cybercrime-Stellen, Anwält:innen und Forensiker:innen.

  • Teile deine Geschichte, wenn du bereit bist. Jede einzelne Stimme ist ein Aufbruch.

„Ich schämte mich. Für meine Hoffnung, für mein Vertrauen, für meine Liebe. Dabei war ich doch einfach nur ich gewesen.“ – Kapitel „Ein weiteres Geständnis“

Warum dieses Buch wichtig is

„Der Coin, der uns verband“ ist kein Ratgeber – es ist ein Statement.
Eine schonungslose, intime, manchmal erschütternde Chronik eines digitalen Betrugs. Es zeigt: Nicht jeder Täter sieht aus wie ein Verbrecher. Und nicht jede Betroffene ist ein Opfer im klassischen Sinne.

Das Buch ist ein Spiegel unserer Zeit:
👉 Wo Nähe digital geschieht
👉 Wo Vertrauen zur Währung wird
👉 Wo Betrug sich anfühlt wie Liebe

Mit echten Chatverläufen. Mit seiner und ihrer Sicht. Mit all dem, was sonst oft verschwiegen wird.

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Steckbrief zum Buch

Titel: Der Coin, der uns verband
Autorin: Pseudonym (aus Gründen der Intimität und des Schutzes)
Format: Taschenbuch / eBook
Seitenzahl: 240 Seiten
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2025

  • Dauer des Kontakts: über 2 Jahre – Tag für Tag digital verbunden

  • Höhe des Gesamtschadens: gut 250.000 € – emotional wie finanziell

  • Plattform: Kennenlernen via Instagram

  • Art des Betrugs: Emotionaler Investment-Scam mit Krypto-Bezug

  • Aufarbeitung: inklusive Krypto-Forensik, Recherche & Rückverfolgung

  • Themen: Vertrauen, Täuschung, Hoffnung, Schuld, Erwachen, Selbstermächtigung

  • Struktur: Erzählt in fünf Akten – wie ein innerer Thriller in Echtzeit

  • Original-Chats inklusive: Zahlreiche authentische Chatverläufe sind im Buch enthalten – ungeschönt und chronologisch, als tiefgehender Einblick in Dynamik, Manipulation und emotionale Nähe.

  • Auch seine Sicht kommt zu Wort: In einzelnen Kapiteln beschreibt der Mann hinter dem Scam seine Perspektive – seine Erklärungen, seine Motive, seine Wahrnehmung. Verstörend, aufschlussreich, menschlich.

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