Weißt du noch, wann du das letzte Mal jemandem dein Herz geöffnet hast?
Nicht nur ein paar belanglose Worte, sondern wirklich: dein Innerstes gezeigt, geglaubt, gehofft – vielleicht sogar geliebt? So beginnt es oft – nicht mit einem Coin, nicht mit Geld, sondern mit einem Gefühl. Ich nannte unsere Freundschaft immer „Online Brieffreundschaft“ – im Business Kontext.
Was tust du, wenn dir jemand schreibt, der bei Forbes gelistet ist?
Jemand, der mit deinem Business spricht, nicht über es hinweg?
Jemand, der deine Arbeit würdigt – und dich nicht gleich nach einer Kontonummer fragt?
Genau so beginnt die neue Masche:
Nicht mit plumper Anmache. Nicht mit dubiosen Versprechen. Sondern mit Anerkennung, Expertise und Vertrauen.
Solche Täter bauen Nähe auf wie Architekten. Und sie tun es besonders effektiv im beruflichen Kontext – weil hier die Maske des Erfolgs besonders überzeugend wirkt.
Status als Köder
Titel, Auszeichnungen, Forbes-Artikel, Business-Fotos in Dubai oder Zürich: Alles wirkt wie ein Vertrauenssiegel.
In deinem Fall: Der Mann war angeblich Forbes gelistet. Wer würde da zweimal hinterfragen?
Gemeinsame Werte als Brücke
Er redete über Unternehmertum, Female Empowerment, finanzielle Freiheit – genau DEINE Themen.
So entstand der Eindruck von Seelenverwandtschaft auf Augenhöhe.
Vertraulichkeit und Exklusivität
„Du bist anders“, „Dir kann ich das erzählen“, „Mit dir will ich was aufbauen“ – solche Sätze erzeugen emotionale Bindung und das Gefühl: Ich bin Teil von etwas Größerem.
Zeitliche Intensität
Mehrmals täglich schreiben. Schnell eine Vertrautheit schaffen, die sich sonst über Monate entwickelt. Das Gehirn kommt nicht hinterher – es wird hormonell eingelullt.
Krypto-Betrug ist längst nicht mehr nur eine technische oder wirtschaftliche Straftat. Er ist emotional, er ist psychologisch durchdacht, er findet mitten im Leben statt. In Instagram-Nachrichten, in Sprachnachrichten, in Chats, die irgendwann mehr sind als Worte auf einem Bildschirm.
Betroffene berichten nicht von einem klaren Moment der Manipulation – sondern von einem schleichenden Prozess. Am Anfang: Interesse, Aufmerksamkeit, Nähe. Dann plötzlich: Vertrauen, Versprechen, Transfer. Und irgendwann: der erste Riss im Gefühl.
Die Manipulation geschieht schrittweise. Zuneigung weicht subtiler Kontrolle, Worte werden Währung, Nähe wird zur Falle. Typisch ist:
Gaslighting: Zweifel an der eigenen Wahrnehmung („Du siehst das falsch, ich wollte nur helfen“).
Verstärkung durch Geld: Erst kleine Summen, dann größere. Immer mit dem Versprechen auf ein gemeinsames Ziel.
Isolation: „Er sagte, ich solle mit niemandem darüber sprechen. Sie würden es eh nicht verstehen.“
Es ist ein Trugschluss zu glauben, nur naive Menschen fallen auf solche Scams rein.
Im Gegenteil: Gerade smarte, ambitionierte, eigenständige Frauen sind im Visier – weil sie an Kooperation glauben, an Chancen, an Netzwerke.
Zuerst: Du bist nicht allein. Und du bist nicht schuld. Die meisten Opfer emotionaler Krypto-Betrüger haben eines gemeinsam: Sie sind empathisch, offen, mutig und intelligent – keine Naivlinge. Genau das macht sie anfällig.
Was hilft wirklich?
Reden – schreiben – aufschreiben. Wie in diesem Buch.
Erstatte Anzeige, auch wenn es aussichtslos erscheint – es geht um Sichtbarkeit.
Hole dir Unterstützung. Es gibt Cybercrime-Stellen, Anwält:innen und Forensiker:innen.
Teile deine Geschichte, wenn du bereit bist. Jede einzelne Stimme ist ein Aufbruch.
„Der Coin, der uns verband“ ist kein Ratgeber – es ist ein Statement.
Eine schonungslose, intime, manchmal erschütternde Chronik eines digitalen Betrugs. Es zeigt: Nicht jeder Täter sieht aus wie ein Verbrecher. Und nicht jede Betroffene ist ein Opfer im klassischen Sinne.
Das Buch ist ein Spiegel unserer Zeit:
👉 Wo Nähe digital geschieht
👉 Wo Vertrauen zur Währung wird
👉 Wo Betrug sich anfühlt wie Liebe
Mit echten Chatverläufen. Mit seiner und ihrer Sicht. Mit all dem, was sonst oft verschwiegen wird.
Titel: Der Coin, der uns verband
Autorin: Pseudonym (aus Gründen der Intimität und des Schutzes)
Format: Taschenbuch / eBook
Seitenzahl: 240 Seiten
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2025
Dauer des Kontakts: über 2 Jahre – Tag für Tag digital verbunden
Höhe des Gesamtschadens: gut 250.000 € – emotional wie finanziell
Plattform: Kennenlernen via Instagram
Art des Betrugs: Emotionaler Investment-Scam mit Krypto-Bezug
Aufarbeitung: inklusive Krypto-Forensik, Recherche & Rückverfolgung
Themen: Vertrauen, Täuschung, Hoffnung, Schuld, Erwachen, Selbstermächtigung
Struktur: Erzählt in fünf Akten – wie ein innerer Thriller in Echtzeit
Original-Chats inklusive: Zahlreiche authentische Chatverläufe sind im Buch enthalten – ungeschönt und chronologisch, als tiefgehender Einblick in Dynamik, Manipulation und emotionale Nähe.
Auch seine Sicht kommt zu Wort: In einzelnen Kapiteln beschreibt der Mann hinter dem Scam seine Perspektive – seine Erklärungen, seine Motive, seine Wahrnehmung. Verstörend, aufschlussreich, menschlich.